Google Drive im Test


Google Drive, der kostenfreie Onlinespeicher von Google

Platz



Google Drive bietet 5 GByte Speicherplatz an, womit man deutlich über Dropbox (2 GB, allerdings leicht erweiterbar) und etwas unter Microsofts SkyDrive (7 GByte, vor kurzem gar noch 25 GB) liegt. Wer mehr Platz benötigt, kann dieses Verlangen bei Google vergleichsweise kostengünstig stillen, 100 GB stehen beispielsweise für rund 5 US-Dollar monatlich zur Verfügung. Zum Vergleich: Bei Dropbox zahlt man für den gleich Speicherplatz das Vierfache, auch die meisten anderen Online-Speicher-Anbieter werden hier deutlich unterboten. Eine Ausnahme bildet nur Microsoft, das SkyDrive ist mit 50 US-Dollar jährlich für die erwähnten 100 GB noch einen Tick billiger (womit man allerdings auch ein Jahr gebunden ist, bei Google erfolgt die Abrechnung monatlich).
Ein echtes Plus für das Google Drive ist die Möglichkeit, sehr große Speichermengen zu kaufen. Wer sich so etwas leisten will, kann also bis zu 16 TByte an Daten bei dem Unternehmen ablagern. Erwähnt werden muss auch, dass Google schon jetzt Extra-Speicher für Picasa, Gmail und Google Docs im Angebot hatte, der noch einmal spürbar billiger war. Bestehende KundInnen dürfen sich darüber jedenfalls freuen, werden sie doch auch in Zukunft besonders kostengünstig mit Online-Plattenplatz beliefert.

5 GByte++


Google Drive im Test
Google Drive im Test

Doch noch einmal das eine oder andere Wort zu den erwähnten 5 GByte, in dieser Hinsicht gibt es nämlich eine ganze Reihe von - für die KonsumentInnen positiven - Ausnahmen. So werden mit Google Docs bearbeitete Dokumente prinzipiell nicht in dieses Limit gezählt. Ebenso darf nicht vergessen werden, dass Google(+)-NutzerInnen bei Picasa Bilder mit einer maximalen Auflösung von 2.048 x 2.048 Pixel sowie Videos mit einer Dauer von bis zu 15 Minuten in unbegrenzter Zahl hochladen können. Und auch mit Musik muss man das eigene Google Drive nicht belasten, dafür gibt es nämlich Google Music, wo bis zu 20.000 Lieder kostenlos platziert werden können (was durchaus schon mal 30 bis 40 GByte entsprechen kann). Parallel zum Start von Google Drive wurde zudem der freie Speicherplatz bei Gmail von 7,5 auf 10 GByte erhöht. Und wer sich für zusätzlichen Speicher bei Google Drive entscheidet, bekommt als Bonus den Gmail-Speicher sogar auf 25 GByte aufgestockt.
Eine weitere wichtige Zahl: 10 GByte. Das ist nämlich die maximale Größe, die eine einzelne Datei bei Google Drive haben kann, was für die meisten Einsatzgebiete mehr als ausreichend sein sollte (bei SkyDrive ist dieser Wert bei 2 GByte angesiedelt, Dropbox kennt keine solche Begrenzung, wenn der Desktop-Client zum Upload genutzt wird). Jenseits dieser Spezifikationen noch ein nicht unwichtiger Hinweis: Derzeit steht der neue Online-Speicher noch nicht allen Google-NutzerInnen zur Verfügung. Wie hier die Auswahl der Drive-NutzerInnen getroffen wurde, ist unklar, zumindest hat man es im Gegensatz zu früheren Produktstarts vermieden, den Ärger der globalen Community durch einen "US only"-Produktstart auf sich zu ziehen. Außerdem werden seit dem Launch immer weiter  NutzerInnen freigeschaltet, so dass wohl schon bald alle Accounts Zugriff auf das Google Drive haben sollten.

Das kenn ich doch woher ...

Ein erster Aufruf der Google-Drive-Web-App kann schon mal ein gewisses Déjà-vu-Feeling auslösen, kommt einem das alles doch irgendwie bekannt vor. Und das durchaus zu Recht, handelt es sich hierbei doch um ein Weiterentwicklung des bisher schon vorhandenen Google-Docs-Angebots - nur eben jetzt für Dateien aller Art. Die Oberflächen ähneln sich entsprechend stark, bei etwas genauerer Betrachtung zeigen sich aber schnell die Unterschiede: So gibt es neben der gewohnten Listenansicht jetzt auch eine Darstellung in Form von Thumbnails, was sich natürlich vor allem für Bilder und Videos bestens eignet. Zudem wurden die Filterungsmöglichkeiten erheblich erweitert, so ist es etwa möglich, nur gewisse Dateitypen anzuzeigen oder eine Sortierung nach der Größe vorzunehmen. Darüber hinaus gibt es jetzt eine Übersicht aller aktuellen Aktivitäten, das umfasst sowohl eigene Modifikationen als auch jene von anderen an geteilten Dateien.
Es gibt eine Revisions-Kontrolle, 30 Tage lang merkt sich das Google Drive alle Änderungen und kann so auch alte Zustände einer Datei wiederherstellen. Zudem ist es möglich, einzelne Versionen gezielt für eine dauerhafte Speicherung festzulegen. Auf Wunsch lassen einzelne Dateien oder auch ganze Verzeichnisse mit anderen Google-Drive-NutzerInnen teilen, zudem kann jeder Inhalt kommentiert und diskutiert werden. Hundertprozentig kann die Umsetzung der Sharing-Funktionen trotzdem nicht überzeugen: Vieles wirkt unnötig kompliziert, das Erstellen eines öffentlich zugreifbaren Links ist etwa hinter mehreren Klicks versteckt. Das geht bei anderen Services einfacher.

Highlights

Die wirklichen Stärken des Google Drive beginnen aber jenseits dieser Kernfunktionalität: So kann der Web-Client von Haus aus 30 verschiedene Dateitypen darstellen, die Palette reicht von PDF-Dateien über Photoshop-Grafiken (allerdings nur in Vorschauqualität) bis zu HD-Videos. Besonders Letzteres ist wirklich beeindruckend gelöst: Hochgeladene Videos werden automatisch transkodiert und lassen sich über ein Youtube-ähnliches Interface direkt im Browser anzeigen, selbst die Qualität lässt sich bei der Wiedergabe individuell festlegen. Zudem darf nicht übersehen werden, dass das Drive natürlich noch das frühere Docs in sich trägt, Office-Dokumente also direkt im Web bearbeiten kann, und das mittlerweile ziemlich gut.
Ein weiteres Highlight ist die Suchfunktion des Google Drive: Nicht nur, dass der Volltext von Dokumenten indiziert wird, nutzt Google sogar OCR, um Texte in Bildern oder eingescannten Dateien zu erkennen und auszuwerten. Ob dies funktioniert, hängt natürlich immer vom Ausgangsmaterial ab, der Test lieferte in dieser Hinsicht sehr gemischte Ergebnisse - manchmal klappt es bestens, dann wieder gar nicht. Zumindest ist es aber schon einigermaßen verblüffend - und tatsächlich nützlich -, wenn sich beispielsweise Screenshots anhand darauf abgebildeter Textstellen auffinden lassen.

Bilderkennung

Doch damit endet Googles Drang zur Aufbereitung der Inhalte noch nicht, nutzt man doch eine rund um die Smartphone-App Google Goggles entwickelte Technologie, um Sehenswürdigkeiten, Produkte und Logos automatisch zu erkennen und Bilder mit den entsprechenden Metadaten anzureichern. Wer Goggles bereits kennt, weiß, dass auch hier Theorie und Praxis manchmal weit auseinanderklaffen, die korrekte Identifizierung also zum Teil Glückssache ist. Mit ausreichend aufgelösten Bildern von bekannten Sehenswürdigkeiten klappt das aber schon einmal ganz gut, so konnte eine Aufnahme der Golden Gate Bridge sowohl unter den Begriffen "Golden Gate" als auch "San Francisco" gefunden werden. Leider ermöglicht Google keinen Einblick in die automatisch generierten Metadaten geschweige denn eine manuelle Korrektur derselben - was vor allem für fehlerhaft identifizierte Objekte durchaus nützlich wäre.

Windows und Mac

Wie von anderen Cloud-Speichern bekannt, gibt es auch bei Google Drive eigene Clients für Mac OS X und Windows, die für den automatischen Abgleich der Daten mit den Google-Servern zuständig sind und sich dabei direkt in den jeweiligen Dateimanager integrieren. Wie von Dropbox gewohnt, wird dabei zunächst einmal ein eigener Ordner am Rechner angelegt. Alles, was dort hineinwandert, wird automatisch mit dem Web-Service und anderen mit dem Drive verbundenen Rechnern abgeglichen. Die Möglichkeit, bestehende Verzeichnisse mit Google Drive zu teilen, gibt es hingegen nicht.
Auch sonst ist die Funktionalität des Windows/Mac-Clients derzeit eher spartanisch, so sind hierüber etwa keinerlei Sharing-Funktionen erreichbar, auch einen Zugriff auf die Versionskontrolle gibt es nicht. Zudem werden nicht alle Daten wirklich lokal synchronisiert, online erstellte Dokumente werden etwa nur als Links dargestellt, deren Anklicken lediglich den Aufruf von Google Docs im Browser zur Folge hat. Das direkte Bearbeiten per LibreOffice oder Microsoft Office ist dadurch also nicht möglich. Umgekehrt werden in das Verzeichnis kopierte, lokal erstellte Dokumente nicht automatisch in das Google-Docs-Format konvertiert, müssen also im Web-Client zuerst manuell umgewandelt werden, bevor sie weiterbearbeitet werden können. Bei den Clients gibt es also noch reichlich Verbesserungspotenzial, zumal sich hier auch noch der eine oder andere Bug zeigt, beispielsweise wird der Sync-Zustand nicht immer korrekt dargestellt.
Wie es sich für einen neuen Google-Service gehört, darf ein Android-Client natürlich nicht fehlen. Doch auch dieser wird vielen bekannt vorkommen, handelt es sich hierbei doch um die Fortführung der Google-Docs-App - samt der bekannten Defizite. So lassen sich Dokumente weiterhin nicht offline bearbeiten, ein Streaming von Inhalten, wie es gerade für Filme von Vorteil wäre (und mancher Konkurrent im Angebot hat), vermisst man ebenso. Neu ist ein Widget, mit dem Fotos und Dokumente direkt an das Google Drive geschickt werden können. Positiv erwähnt sei außerdem, dass Google Drive auf Tablets eine extra darauf optimierte Oberfläche nutzt - wobei man auch das von Google Docs "geerbt" hat.

iOS

Einen Client für iOS sucht man derzeit hingegen vergeblich, von Google heißt es, dass dieser in Kürze folgen soll. Erste Screenshots einer iPad-Version kursieren bereits, dem Unternehmen zufolge ist die App auch schon "zu 98 Prozent fertig", eine Veröffentlichung sollte also bald ins Haus stehen - vorbehaltlich der Absegnung durch Apple.

Linux

Für Linux-NutzerInnen heißt es fürs Erste ebenfalls noch abwarten - zumindest was einen offiziellen Client betrifft. Dass sich ein solcher in Entwicklung befindet, ist zwar mittlerweile von Google bestätigt, auf einen Zeitrahmen für die Veröffentlichung will man sich aber nicht festlegen. Allerdings gibt es für das Open-Source-Betriebssystem schon seit einigen Jahren diverse inoffizielle Lösungen, um Google Docs als Netz-Laufwerk einzubinden, die eigentlich nur für das Google Drive angepasst und erweitert werden müssen (woran die Community bereits arbeitet). Dazu kommt, dass aktuelle Versionen von GNOME3 bereits eine Anbindung an Google Docs besitzen, die mit dem Google Drive tadellos zusammenarbeitet. Auch wenn dieser Zugriff derzeit auf Dokumente beschränkt ist, ist dies doch ein durchaus wegweisendes Konzept, wie künftig Online-Speicher nahtlos in den lokalen Desktop eingebunden werden könnten.

Es geht um das Web

Wer Google Drive einzig unter dem Blickpunkt des Datenabgleichs zwischen unterschiedlichen Rechnern und Plattformen begreift, geht allerdings an der Substanz des Services vorbei. Bei etwas näherer Betrachtung zeigt sich: Google hat hier etwas ganz anderes im Sinn - und verrät diesen Umstand eigentlich schon im Namen: Das Google Drive soll das zentrale Online-Laufwerk für den digitalen Alltag werden, und zwar keineswegs nur für Googles eigene Services. Das Zusammenspiel mit Google+ - beim Drive abgelagerte Bilder werden im sozialen Netzwerk direkt zum Posten angeboten - ist insofern nur die Spitze des Eisbergs. Wirklich spannend wird es nämlich an ganz anderer Stelle: Über fix definierte Programmierschnittstellen (APIs) können Web-Apps von Drittherstellern auf das Google Drive zugreifen, um dort liegende Dateien zu bearbeiten oder eigene Inhalte zu speichern. All dies natürlich nur mit expliziter Zustimmung der NutzerInnen - die auch nachträglich leicht widerrufen werden kann.
Google hat hier im Vorfeld des Drive-Launchs bereits mit einigen Herstellern zusammengearbeitet, und dazu passend sogar eine eigene Kategorie mit entsprechend optimierten Web-Apps im Chrome Web Store eingerichtet (Die Autorisierung und Nutzung von Web Apps für das Google Drive funktioniert natürlich auch mit anderen aktuellen Browsern, Anm.). Das dort Gebotene reicht vom Diagrammtool Lucidchart über die Bildbearbeitung Pixlr Editor (von den EntwicklerInnen der Smartphone-App Pixlr-O-Matic) bis zum Online-Videoeditor WeVideo.

Dateimanager

Google Drive Online Speicher
Google Drive Online Speicher
Darüber hinaus integrieren sich diese Apps auch mit Google Drive selbst, so lassen sich dann etwa Bilder direkt aus dem Online-Speicher heraus mit Pixlr Editor (oder einem vergleichbaren Programm) öffnen. Das Google Drive wird auf diese Weise zu einer Art Dateimanager für das Web. Eine kleine Kritik darf dann aber auch nicht fehlen: Chrome-App und Berechtigungen einer Anwendung müssen einzeln wieder entfernt werden, wenn man ein Service nicht mehr nutzen will. Hier wäre wünschenswert, dass dies alles "in einem Rutsch" vorgenommen wird, beim Entfernen der App also gleich auch die Berechtigungen wieder entzogen werden.

ChromeOS

Bei all dieser Konzentration auf Web Apps kann es natürlich nicht überraschen, dass Google bereits angekündigt hat, dass das Drive zu einem integralen Bestandteil des eigenen Betriebssystems ChromeOS werden soll. Immerhin könnte man damit die Grenze zwischen Cloud-Speicher und direkt am Chromebook abgespeicherten Dateien endgültig verschwimmen lassen. Die lokale Speicherung würde infolge also zum bloßen Sonderfall (Caching für den Offline-Modus) des Google Drive. Seit kurzem gibt es denn auch bereits eine frühe Testversion von ChromeOS, in der eine Drive-Anbindung enthalten ist. Derzeit beschränkt sich deren Funktionalität jedoch auf die Einrichtung eines fixen Unterpunkts im Dateimanager, bringt qualitativ gegenüber dem Web-Interface des "Drive" also noch relativ wenig Neues.

Entwicklungsdefizite

Während der Softwarehersteller den Start des Google Drives gut mit der aktiven Nutzung durch Web-Apps akkordiert hat, sieht es für die restliche Anwendungswelt weniger erfreulich aus. APIs für konventionelle Programme (etwa mobile Apps) sucht man bislang vergeblich. Hier haben andere Hersteller wie Dropbox fürs Erste die Nase vorne.

Performance

In Hinblick auf die Performance gibt es ein einfaches Verdikt, und das lautet: Vorbildlich. Das Google Drive arbeitete im Test durchgängig äußerst flott, das betrifft nicht nur die Reaktionszeiten des Webservices sondern auch die (sehr hohe) Uploadgeschwindigkeit der Desktop-Clients (der allerdings im Gegenzug leider keine Möglichkeit zum Festlegen von Bandbreitenlimits kennt). Leichte Verzögerungen gibt es lediglich bei OCR und Bilderkennung, Google spricht hier von 30 Sekunden bis 1 Minute, was eher konservativ geschätzt ist. Etwas länger (im Bereich von Minuten) dauert es hingegen bis frisch hochgeladene Videos zur Online-Betrachtung verfügbar sind. Angesichts dessen, dass diese zunächst umgewandelt werden müssen, ist das allerdings noch immer ziemlich flott.

Privatsphäre

Bleibt noch das sensible Feld von Sicherheit und Privatsphäre, dem bei Cloud-Services natürlich eine besondere Bedeutung zukommt (oder: zukommen sollte), gibt man hier doch die eigenen Daten in die Hände Dritter. Dabei ist zunächst mal folgendes festzuhalten: Die Kommunikation zwischen den Clients und dem Google Drive erfolgt vollständig verschlüsselt, ein Mitlesen sollte also unmöglich sein. Auf dem Server selbst sind die Daten allerdings unverschlüsselt gespeichert, was natürlich auch heißt, dass der Anbieter selbst Zugriff auf die Daten hat. Dies ist allerdings für den Betrieb eines Services in dieser Form (also samt all der fortgeschrittenen Funktionen des Web-Clients zur Anzeige und Weiterverarbeitung) praktisch unumgänglich, zudem bei beinahe allen anderen Mitbewerben (inklusive Dropbox, Box, SkyDrive und iCloud) ebenfalls so. Ausnahmen bilden hier lediglich Wuala und SpiderOak, die die Daten bereits am lokalen Rechner verschlüsseln, sich dann aber natürlich auf den reinen Datenabgleich konzentrieren müssen.

Diskussion

Google Drive Preis
Google Drive Preis
Gleich nach dem Start des Google Drive ist eine recht erhitzt geführte Debatte über die damit einhergehenden Nutzungsbedingungen über das Web hereingebrochen, genährt durch die immer gleichen, aber leider ziemlich selektiv ausgewählten Zitate aus der englischen Fassungen der "Terms of Service" von Dropbox, SkyDrive und Google Drive. Mit etwas Abstand bleibt die Erkenntnis, dass sich Google tatsächlich jede Menge Genehmigungen zur Weiterverbreitung und Verarbeitung der Daten zusichern lässt, die allerdings allesamt für den Betrieb von Google Drive nötig sind, und sich qualitativ auch nicht von den Regeln des Mitbewerbs unterscheiden. Entgegen so manch kursierender Lesart bescheinigt zudem die Rechtsexpertin Corynne McSherry von der US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF), dass die Nutzungsrechte auf den betreffenden Service beschränkt sind, also von Google nicht darüber hinaus verwendet werden dürfen.
Die viel spannendere Diskussion wäre insofern eine über die Problematik solch globaler Cloud-Services im Allgemeinen, immerhin werden dabei aufgrund dezentraler Server-Strukturen die eigenen Daten durch unterschiedlichste Länder - und somit auch Rechtslagen - verschoben. Und das birgt natürlich auch so manche Gefahren, nicht zuletzt was die Begehrlichkeiten staatlicher Behörden betrifft.
Schlussendlich geht es insofern auch darum, dass sich die NutzerInnen solcher Problematiken bewusst sind, und daraus eine gezielte Entscheidung darüber fällen, ob und wie sie solche Online-Speicher nutzen wollen. Das heißt auch: Für wirklich hochsensible Daten hat, die auf keinen Fall je irgendwelchen Dritten in die Hände fallen dürfen, sind all diese Services schlicht der falsch Platz. Wer einen derart starken Geheimhaltungsbedarf hat, aber nicht ohne Online-Abgleich auskommt, sollte zumindest die Daten vorher manuell verschlüsseln (etwa mit einem Truecrypt-Container) oder Services wie das schon erwähnte Wuala verwenden.
Nach diesem kleinen, etwas über den Rahmen eines einzelnen Produkttests hinausgehenden, aber durch die aktuelle Diskussion irgendwie notwendig gewordenen Exkurs zurück zu Google Drive selbst, und damit zum...



Testergebnis/Fazit:



Betrachtet man das Google Drive aus der Perspektive eines klassischen Online-Speichers, dessen Aufgabe der Abgleich der Daten zwischen verschiedenen Rechnern ist, schneidet das neue Service zwar durchaus gut, aber bei weitem nicht herausragend ab. 5 GByte kostenloser Plattenplatz sind zweifelsohne nett aber jetzt auch nicht weltbewegend, andernorts gibt es zum Teil signifikant mehr. Der Fokus von Google liegt aber ohnehin unübersehbar an anderer Stelle, nämlich in der Schaffung eines universellen Online-Laufwerks - also nicht nur für die eigenen sondern auch für andere Web-Services. Und genau dieser Fokus macht sich eben sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht bemerkbar. So hat der Web-Client von Google Drive mit seiner starken Suchfunktion, den mächtigen Kommentarmöglichkeiten und dem direkt angebundenen Google Docs einige wirklich herausragende Funktionen zu bieten, dazu kommt die tolle Web-App-Anbindung, die viel Potential für die Zukunft birgt.
Umgekehrt sind die Clients für Windows, Mac und Android derzeit noch eher durchschnittlich, lassen einige Funktionen vermissen, die man von Dropbox und Co. gewohnt ist. Zudem wirkt manches - wie so oft bei Google - konzeptionell noch nicht ganz fertig gedacht. So bleiben sowohl die Bilder von Picasa als auch die bei Google Music abgelagerten Lieder vollkommen getrennt vom Google Drive. Das ist zwar aus Speicherplatzgründen durchaus erfreulich, aber einfach nicht sonderlich logisch - gerade in Hinblick auf Fotos, die jetzt dann teilweise an zwei unterschiedlichen Orten zu finden sind.
Im Endeffekt hängt die Attraktivität eines Services wie Google Drive aber - wie so oft - vom eigenen Nutzungsverhalten ab: Für all jene, die schon jetzt viele Google-Service nutzen, ist die Verfügbarkeit des Google Drives natürlich ein uneingeschränktes Plus. Wer hingegen nur mal rasch die Daten zwischen mehreren Rechnern abgleichen will, ist zumindest derzeit eventuell noch mit einem anderen Anbieter besser bedient. 
Links

VNC Remote Desktop Versionen


Link: Kostenlose Cloud Services im Überblick

Dem starken Interesse entsprechend gibt es mittlerweile eine breite Palette an unterschiedlichen Services. Der folgende Überblick stellt insofern keinen Anspruch auf Vollständigkeit - und kann das auch gar nicht, Ergänzungen im Kommentarbereich sind also äußerst willkommen. Dafür soll am Rande aber auch etwas über den Tellerrand der fix-fertigen File-Sync-Lösungen geblickt werden.



Die VNC-Familie , Remote Desktop Software auf allen Geräten

ultravncTightVNCRealVNC
Neben der nicht mehr ganz aktuellen Urversion VNC gibt es inzwischen zahlreiche weiterentwickelte Varianten, wie RealVNCVNC tight und UltraVNC, die dennoch über alle Versionen kompatibel zueinander geblieben sind. Für Windows empfehlen wir UltraVNC.
Die Verwendung von VNC als globale Helpdesk Applikation in größeren Firmen ist jedoch problematisch, weil praktisch keine Rücksicht auf Datenschutz genommen wird: Vor der Personalvertretung dürften zum Beispiel fehlende Features, wie Benutzerbestätigung, akustische Signalisierung und Protokollierung nur schwer zu rechtfertigen sein.
Wer von zuhause oder unterwegs mit VNC auf seinen PC zugreifen möchte, braucht dazu entweder einen sicheren, direkten Einwahlzugang (RAS, ISDN-Router) oder einen VPN-Zugang oder -Tunnel, denn VNC wurde nur für die Verwendung im Intranet entwickelt, und ist aus Sicherheitsgründen nur bedingt zur direkten Verwendung über das Internet geeignet. Wer außerdem auf die Möglichkeit zum lokalen Drucken verzichten kann und die bestenfalls rudimentären Möglichkeiten zur Dateiübertragung akzeptiert, erhält hier ein sehr zuverlässiges, minimal intrusives Programm, das selbst bei einer langsamen Modemverbindung hervorragend funktioniert.
Hier die wichtigsten VNC-Varianten und Hilfsprogramme im Überblick:
Veraltete Ur-Version, nur noch für Referenz- und Kompatibilitätstests zu verwenden.
Von einigen der ursprünglichen Entwickler bei AT&T weiter entwickelte Version. Bieten auch eine kommerzielle Enterprise-Version sowie mit KVM-via-IP eine sehr interessannte Hardwarelösung an, die jedem beliebigen KVM-Switch IP und VNC remote bedienbar machen.
Recht gute, weiter entwickelte VNC-Version, die über GPL frei verfügbar ist. Seit Ultra-VNC scheint die Weiterentwcklung aber etwas zu stocken.
Aktuell die wohl beste und aktivste VNC Entwickler-Community, die auch rudimentären Filetransfer, Chat, und neuerdings sogar seamless-Windows-Support unterstützt. (Fernsteuerung nur eines einzigen Fensters, statt des gesamten Bildschirms).
Sehr kleine (169k) UltraVNC-Variante für Helpdesk / Kundensupport über ein einziges EXE-File, das von Kunden nur aufgerufen, und nicht installiert werden muss. UltraVNC SC funktioniert auch über mehrere NAT Firewalls hinweg, und ist trotz liebloser und lückenhafter Dokumentation eine sehr gut funktionierende, kostenlose Alternative zu den zahlreichen, ähnlichen Abbonementdiensten. Hier.ist ein Beispiel, wie damit ein professioneller Online-Support über das Internet realisiert werden kann.
Diese Software erweitert UltraVNC um die Fähigkeit, zwei Rechner durch eine Firewall hindurch zu verbinden und den Datentransfer zu verschlüsseln. Dabei wird ein öffentlicher Relay-Server verwendet, der auch (kostenpflichtig) auf eigenen Servern betrieben werden kann, was für Helpdesk Support interessant ist.
Ermöglicht die einheitliche VNC-Fernsteuerung auch von NetWare Servern, leider erst ab Version 5.1 und leider auch nur über Java integriert. Damit kann zwar endlich auch die Java X-Console am Server ferngesteuert werden, aber unter einer nicht-intrusiven Software stellt man sich etwas anderes vor.
Kommerzielles Tool auf der Basis von UltraVNC, das zur Anforderung von Support von einem beliebigen Windows-PC mit Internetzugang dient. Der IT-Supporter verteilt per email oder auf seiner Website eine speziell gepackte Host-exe-Datei, die sämtliche Parameter, wie IP-Adresse, Passwort, Connect--Modus etc. fest voreingestellt hat, und daher auch von absoluten Laien verwendbar ist. Da hierbei der Host Kontakt zum Viewer aufnimmt, und nicht umgekehrt, sind NAT Firewalls beim Kunden kein Problem. Inzwischen gibt es mit UltraVNC SC eine deutlich kleinere und zudem kostenlose Alternative dazu.
Wenn mehr als nur ein paar Rechner verwaltet müssen und keine Netzwerk-Administrations-Suite zur Verfügung steht, in die der Aufruf von VNC integriert werden kann, ist dieses Administrations-Tool ganz brauchbar, allerdings nicht kostenlos.
VNC-Client für Windows Mobile (Pocket PC), Palm OS und Nokia 9300/9500 Mobiltelefon (Shareware)
Freier VNC Viewer für PDAs und Smartphones mit Windows Mobile 2003 und .NET Compact Framework. (Beta)
VNC-basierende Lösung für einfache ad-hoc Fernsteuerung zwischen PCs im LAN ohne Admin-Rechte. Für die Fernsteuerung über das Internet und NAT-Firewalls wird eine Gateway-Software (DynGate) angeboten.
Vollständige Implementierung eines VNC-Servers und Viewers für Mac OS X und OS 9 (Ehemals OSXvnc und OS9vnc)
Trotz des etwas verunglückten Namens ist cotVNC (“Chicken of the VNC”) eine brauchbare VNC-Viewer- Alternative für Mac OS X

Kostenlose Cloud Services im Überblick


Überblick
Dem starken Interesse entsprechend gibt es mittlerweile eine breite Palette an unterschiedlichen Services. Der folgende Überblick stellt insofern keinen Anspruch auf Vollständigkeit - und kann das auch gar nicht, Ergänzungen im Kommentarbereich sind also äußerst willkommen. Dafür soll am Rande aber auch etwas über den Tellerrand der fix-fertigen File-Sync-Lösungen geblickt werden.
Dropbox
Der derzeit wohl erfolgreichste Online-Speicher ist Dropbox. In einer ersten Version schon 2008 auf den Markt gekommen, besteht das Erfolgsrezept der Anwendung vor allem aus zwei Zutaten: einem bewusst einfach gehaltenen Bedienkonzept und der Unterstützung aller relevanter Betriebssysteme - ob am Desktop oder mobil. Neben Windows, Linux und Mac gibt es entsprechende Clients also auch für iOS und Android.  

Aufbau 
Der Datenabgleich ist denkbar simpel: Dropbox richtet am Desktop einen eigenen Ordner ein, alles, was dort abgelegt wird, wird automatisch synchronisiert und ist somit in Windeseile (natürlich abhängig von Dateigröße und Internetanbindung) auf allen mit einem Dropbox-Account verbundenen Geräten verfügbar. Es gibt ein Versionsmanagement, um ältere Ausgaben einer Datei wiederherstellen zu können, und spezielle Folder für Bilder, die im ebenfalls verfügbaren Web-Client dann als Diashow betrachtet werden können. Ebenfalls sehr nützlich: Die mobilen Clients können Musik direkt aus der Cloud streamen.
Sharing 
Wer will, kann ganze Unterverzeichnisse mit anderen Dropbox-NutzerInnen teilen, optimal für gemeinsame Projekte aller Art. Einzelne Files können außerdem per speziellen Link öffentlich geteilt werden. Der Betreiber achtet dabei übrigens sehr darauf, dass kein rechtlich zweifelhafter Content - etwa Filmkopien oder Musikstücke - die Runde macht, schließlich will man nicht das nächste Megaupload werden. In solchen Fällen werden dann schon mal Dateien entfernt oder auch Accounts gesperrt. Das private Sharen von Dateien lässt man hingegen unangetastet. 
Client 
Eine der großen Stärken von Dropbox ist fraglos die nahtlose Integration mit den Dateimanagern von Windows, Linux/GNOME und Mac. Fortgeschrittene Dropbox-Features werden dabei per Kontextmenü angeboten. Etwas mühsam ist es hingegen, dass Dropbox den Dateiabgleich auf ein einzelnes Verzeichnis beschränkt. Hier kann man sich zwar mit kleinen Tricks - wie dem Anlegen von Links - behelfen, natürlich wäre es aber angenehmer, wenn es diese Beschränkung nicht gäbe. 
Umfang 
Wer sich bei Dropbox frisch anmeldet, bekommt zunächst einmal zwei GB Speicherplatz zur Verfügung gestellt. Für jede erfolgreiche Weiterempfehlung des Services gibt es zusätzliche 250 MB, auch sonst gibt es immer wieder Aktionen, die eine Erweiterung des zur Verfügung stehenden Platzes zur Folge haben. Wer hier geschickt vorgeht, kann bis zu acht GB kostenlosen Speicherplatz erobern. Wer sich jetzt wundert, wie Dropbox finanziell überlebt: Das Geld macht man mit all jenen, die einen noch größeren Online-Speicher benötigen. 50 GB kosten zehn US-Dollar monatlich (100 US-Dollar jährlich), 100 GB jeweils das Doppelte - womit man übrigens zu den eher teuren und stark im Platz begrenzten Angeboten im Feld gehört, wie sich in der Folge noch zeigen wird. 
Business 
Für Unternehmen gibt es darüber hinaus noch die Option, "Team-Angebote" mit einem verfügbaren Speicherplatz jenseits von einem Terabyte zu erwerben. Hier teilt sich eine größere Zahl an NutzerInnen allen Speicherplatz, all das kann zentral administriert werden. Für die Zukunft will man vor allem die Funktionalität von Dropbox weiter ausbauen: So ist derzeit ein automatischer Video- und Foto-Upload in der Testphase, wie es das jetzt etwa schon bei Google+/Picasa und dem Apple Photo Stream gibt.
SugarSync
Der nächste Anbieter nennt sich SugarSync - und bietet eine beinahe deckungsgleiche Funktionalität, ob es nun den automatischen Abgleich der Daten, das Sharing oder die Spezialansichten für Bilder und Co. betrifft. Insofern (das gilt auch für die folgenden Einträge) soll der Fokus auf den Besonderheiten bzw. Unterschieden liegen. Und diese zeigen sich hier vor allem in den Details: So lässt sich bei SugarSync jedes beliebige Verzeichnis abgleichen, auch ist der nach der kostenlosen Registrierung gebotene Speicherplatz mit fünf GB erheblich umfangreicher. 
Plattform-Unterstützung 
Einen eigenen Linux-Client sucht man hier vergeblich, dafür werden als mobile Betriebssysteme sogar Windows Mobile, Blackberry und Symbian unterstützt. In einigen Punkten ist SugarSync also Dropbox durchaus überlegen, dafür sind die Clients hier etwas weniger gut gelungen, aber laufend neue Versionen die entwickelt werden. 

Wir finden , das ist der aktuell beste kostenfreie Service
mit 5GB Speicher und vielen Geräteunterstützungen!
Absolut EMPFEHLENSWERT!

Box
Für einiges Aufsehen im Online-Speicher-Markt hatte zuletzt eine Promo-Aktion eines weiteren Mitbewerbers gesorgt. HatBox in deren Rahmen doch kurzfristig allen iOS-NutzerInnen satte 50 GB an kostenlosem Speicherplatz offeriert (derzeit finden ähnliche Aktionen für eine Reihe anderer ausgewählter Geräte statt, weitere Infos dazu finden sich in einem Support-Eintrag, Anm.). Regulär gibt es bei einer Neuanmeldung immer noch fünf GB kostenlos. Bei all dem gibt es aber eine entscheidende Einschränkung zu beachten: Für kostenlose Accounts liegt die maximal erlaubte Größe einzelner Dateien bei gerade einmal 25 MB. Zum Vergleich: Dropbox kennt hier kein Limit, SugarSync legt die Grenze bei zwei GB an (per direktem Web-Upload gilt selbst diese nicht, Anm.). 
Ausrichtung 
Auch sonst zeigt sich, dass die BetreiberInnen von Box weniger an der breiten Masse als an GeschäftskundInnen interessiert sein dürften. Gibt es doch praktisch alle über das Grundlegende hinausgehenden Features doch nur für - vergleichsweise teuer - zahlende Unternehmen. Dazu gehören etwa die Integration mit Google-Apps, diverse Tools zur Zusammenarbeit, Tasklisten sowie ein Kommentarsystem.
Skydrive
Den größten kostenlosen Speicherplatz gibt es derzeit bei Microsofts Skydrive, dieses liefert schon von Haus aus satte 25 GB. Die wirklich relevante Begrenzung ist aber auch hier jene auf 100 MB pro Datei, hiermit will man wohl verhindern, dass all zu einfach Filme oder Serien auf den eigenen Servern getauscht werden. Das Ganze ist Teil von Windows Live, Dateien lassen sich sowohl mit Windows- und Mac-Desktops (per "Windows LiveMesh") als auch mit iOS und Windows-Phone-Clients abgleichen. Im Vergleich zur Konkurrenz wird hier allerdings relativ wenig Funktionalität geboten, das Ganze versteht sich vornehmlich als reines Online-Laufwerk ohne viel Schnickschnack. Als Besonderheit gibt es aber die Integration mit den Microsoft Office Web Apps und die Möglichkeit mit anderen gemeinsam an entsprechenden Dokumenten im Browser zu arbeiten.
Kurz erwähnt sei das Amazon Cloud Drive, hier gibt es fünf GB und die Möglichkeit digitale Einkäufe bei dem Online-Händler zwischenzuspeichern (die dann nicht unter das Datenlimit fallen). Die Integration mit Desktop-Systemen ist allerdings nicht mir der der anderen hier vorgestellten Lösungen vergleichbar, es gibt lediglich Web- und Android-Clients, das Ganze ist also eher als Ergänzung für Amazons Angebote zu verstehen.
Ubuntu
Wer sich die Linux-Distribution Ubuntu installiert, bekommt den Zugang zu einem Online-Speicher praktisch gleich mitgeliefert: Ubuntu One nennt sich das Ganze und bietet fünf GB Speicherplatz, um 30 US-Dollar kann man jeweils 20 weitere GB hinzukaufen. Neben der direkten Integration in Ubuntu gibt es auch einen Windows-Client sowie iOS- und Android-Apps. Beim angehängten Musikladen gekaufte Songs werden - wie bei Amazon - automatisch online abgelagert und können so auch von all den verbundenen Geräten aus abgespielt werden.
Sicherheitsfragen
Ein durchaus wichtiges Thema im Zusammenhang mit Cloud-Services ist die Sicherheit der eigenen Daten. Immerhin wollen wohl die wenigsten, dass dort abgelagerte private Dokumente oder Bilder an die Öffentlichkeit gelangen. Gerade Dropbox ist in dieser Hinsicht in den letzten Jahren immer wieder in die Kritik gekommen. Anfängliche Probleme mit unverschlüsselt übertragenen Dateien - die dann im gleichen lokalen Netzwerk relativ leicht ausspioniert werden konnten - scheint man zwar mittlerweile im Griff zu haben, aber auch an andere Stelle war man erst vor wenigen Monaten scharf in die Kritik gekommen. Hatte man doch stolz behauptet, dass die Daten der NutzerInnen verschlüsselt auf den eigenen Servern abgelagert werden, was man dabei zu erwähnen vergessen hatte: Man hat selbst die Schlüssel dazu. Das heißt im Falle von behördlichen Begehren aller Art kann Dropbox diesen den Zugriff auf die Daten gewähren - und tut diese auch, wie man mittlerweile zugegeben hat.
Wuala
Dem setzen eine Reihe anderer Services einen deutlich stärkeren Fokus auf Sicherheit und Privatsphäre entgegen, allen voran Wuala. Das vom Schweizer Hersteller LaCie betriebene Unterfangen verspricht, dass man selbst keinerlei Möglichkeit habe, auf die Daten der NutzerInnen zuzugreifen. Diese werden nämlich noch vor dem Upload lokal verschlüsselt, der Betreiber bekommt diesen Schlüssel hingegen nie zu Gesicht. Wuala bietet Windows-, Linux-, Mac- sowie Android- und iOS-Versionen. Wie bei Dropbox werden auch hier zwei GByte kostenlos feil geboten, ein Upgrade auf 50 GByte gibt es um 59 Euro im Jahr.
SpiderOak
Ebenfalls ganz auf Verschlüsselung setzt SpiderOak, bietet dabei aber noch eine zusätzliche Sicherheitsoption: Wer will, kann eine Zwei-Weg-Authentifizierung aktivieren. Zum Zugriff auf die Daten ist dann neben einem Passwort auch noch ein nur kurzfristig gültiges Token nötig, das der Betreiber per SMS liefert. Nicht als vollständig eigenständiger Service, sondern als Aufsatz für Dropbox versteht sich Boxcryptor: Dieses nutzt das bekannte Service mit eigenen Clients, die alle Dateien mit AES-256 verschlüsseln und die Dateinamen unkenntlich machen. Der Desktop-Client-Support beschränkt sich dabei zur Zeit auf Windows-System, wer gerne bastelt kann unter Mac und Linux allerdings encFS zur Einbindung verwenden. Auch sonst ist das Service nicht ganz so komfortabel wie das eigentliche Dropbox zu nutzen.
Teamdrive
Und dann sei noch Teamdrive erwähnt: Der Großteil der Features liegt hier im Bereich des von Wuala und SpiderOak bekannten, der kostenlose Speicherplatz erfüllt mit zwei GB ebenfalls die Erwartungen. Was das Service aber darüber hinaus interessant macht: Teamdrive kann - neben dem Cloud-Hosting - auch auf eigenen Servern betrieben werden. Gerade für Unternehmen, die nicht so ohne weiteres ihre geheimen Daten irgendwelchen anderen Firmen und deren Server-Infrastruktur anvertrauen wollen, eine durchaus interessante Variante.
Die eigene Cloud
Noch einen Schritt weiter geht man bei OwnCloud: Hier steht gleich die Entwicklung einer vollständig privaten Cloud-Lösung im Vordergrund - und dies natürlich als Open Source. Aus dem Linux/KDE-Umfeld stammend wurde die Server-Software vor kurzem in der Version 3 veröffentlicht. Einmal eingerichtet, erlaubt sie das Abspeichern der privaten Daten auf einem eigenen Server, dazu gibt es einen Web-Client mit rasch wachsender Funktionalität. Neben dem schnöden Dateizugriff gibt es sowohl ein Adressbuch als auch einen Kalender, eine Bildergalerie mit Voransicht sowie die Möglichkeit Musik direkt im Browser abzupsielen. Dateien lassen sich nicht nur teilen sondern zum Teil auch direkt online editieren, über ein App-System kann die Basisfunktionalität nach Belieben ausgebaut werden - auch wenn das diesbezügliche Angebot derzeit noch recht dünn ausfällt. 
Hosting 
Das Ganze soll auf Sicht also eine vollständige Alternative zu den diversen Cloud-Services der großen Hersteller - etwa Google, Apple oder Microsoft - werden. Seit kurzem hat man für dieses Unterfangen eine eigenen Firma im Hintergrund, die Leitung übernimmt dabei der ehemalige Technikchef der Linux-Distribution SUSE, Markus Rex, auch sonst sind hier einige frühere SUSE-Angestellte zu finden. Ziel des Unternehmens ist es, auf Basis der freien Software einen klassischen Cloud-Hosting-Service anzubieten, und damit nicht zuletzt die Entwicklung der Software weiter zu finanzieren. An den Start soll dieses Service bereits in den kommenden Wochen gehen.
SparkleShare
Ebenfalls aus der Welt der freien Software stammtSparkleShare: Dabei handelt es sich um eine Open-Source-Alternative zu Dropbox, die Git-Server zum Datenabgleich nutzt. Wer auf die Schnelle keinen eigenen entsprechenden Server zur Hand hat, kann alternativ Repositories bei Github oder Gitorious nutzen. Wie all das schon verdeutlicht, stellen EntwicklerInnen die primäre Zielgruppe dar, entstanden ist SparkleShare denn auch im Linux/GNOME-Umfeld aus dem Wunsch der DesignerInnen des Projekts, eine freie und selbst gehostete Alternative zu Dropbox zu haben. Das Interface des Clients ist wie beim Vorbild bewusst schlicht gehalten, es gibt Versionen für Linux, Mac und Android, Portierungen für Windows und iOS sind geplant.
iCloud
Eine gewisse Sonderposition in der Aufzählung der Online-Speicher nimmt die iCloud von Apple ein: Ist dieses doch vor allem als Zusatzservice für iOS und Mac OS X konzipiert, um Cross-Plattform-Unterstützung bemüht man sich entsprechend nicht sonderlich, zumindest wird aber ein Windows-Client angeboten. Auch steht hier weniger der allgemeine Datenaustausch sondern die Synchronisierung ausgewählter Services im Vordergrund, dazu gehören Kalender, Adressbuch, Bookmarks und diverse Office-Dateien. Darüber hinaus dient die iCloud als automatischer Backup-Ort für bei Apple erworbene digitale Güter. 
Web-Client 
All das kann über einen Web-Client online betrachtet werden, der im Design sehr stark an iOS-Anwendungen angelehnt ist. Eine der nützlicheren Funktionen der iCloud ist es mit iOS 5 aufgenommene Fotos automatisch hochzuladen, wo sie dann im "Photo Stream" zur Ansicht stehen. Gerade für Apple-Verhältnisse wirkt all dies derzeit noch etwas unfertig, Management-Funktionen für den "Photo Stream" gibt es zum Beispiel praktisch gar nicht. 
Platz 
Die iCloud bietet von Haus aus (= kostenlos) fünf GB Speicherplatz, wobei die maximale Dateigröße hier mit 25 MB ebenfalls stark begrenzt ist. Wer sich einen Premium-Account zulegt, kann dann Dateien mit einer Größe bis zu 250 MB hochladen, im Vergleich zu anderen Angeboten ist das allerdings immer noch nicht sonderlich viel. Preislich ist die iCloud im obersten Bereich aller Cloud-Services angesiedelt, 50 GB kosten hier 100 US-Dollar im Jahr, was übrigens derzeit auch das Maximum des zusätzlich erwerbbaren Speicherplatzes darstellt.
Der Noch-nicht-Anbieter Google
Bleibt zum Abschluss noch ein Online-Speicher-Anbieter, der so eigentlich (noch) gar keiner ist: Im Gegensatz zu den zuvor genannten gibt es bei Google nämlich keinen zentralen Cloud-Service oder Desktop-Client. Und doch: In Summe ergeben die einzelnen Angebote dann sehr wohl wieder etwas sehr ähnliches. Fotos und Videos können mithilfe der Google+-App von Android mittlerweile automatisch auf Picasa/ Google Photos hochgeladen werden. Das noch dazu ohne jegliche Speicherplatzbegrenzung, allerdings werden die Aufnahmen automatisch auf ein Auflösung von maximal 2.048 x 2.048 Pixel heruntergerechnet. Für höher aufgelöste Bilder stehen hingegen relativ bescheidene 1 GByte zur Verfügung 
Musik 
Google Music ist ein weiteres Puzzlestück auf dem Weg zur Google-Cloud, hier können immerhin bis zu 20.000 Lieder online abgespeichert werden - mit recht einfachen Tricks übrigens auch aus Europa. Ein für Windows, Linux und Mac OS X verfügbarer Musik-Manager kümmert sich mittlerweile nicht nur um das anfängliche Hochladen der Musik sondern kann auch lokal die Dateien wieder herunterladen und abgleichen. 
Von Docs zum Drive 
Und dann gibt es natürlich noch Google Docs, das eigentlich nur knapp an einer klassischen Online-Speicherplatte vorbeirauscht. Immerhin lassen sich hier nicht nur gemeinsam Dokumente bearbeiten, es können auch beliebige Dateien mit anderen geteilt werden. Zwar ist der dafür bereitgestellte Speicher von Haus aus wiederum auf ein GB begrenzt, wer mehr Platz braucht, kann aber auch bei Google nachkaufen - und das deutlich günstiger als bei der Konkurrenz. So gibt es etwas 200 GB um schlappe 50 US-Dollar jährlich, für die 100 US-Dollar, die Apple und Dropbox für 50 GB veranschlagen, bekommt man bei Google den achtfachen Platz. Wer wirklich viel Plattenplatz benötigt, kann sich auch Optionen bis zu 16 TB kaufen, bei 4.096 US-Dollar jährlich sollte man sich aber vielleicht noch mal überlegen, ob das wirklich notwendig ist. 
Spekulativ 
Der zusätzliche Speicherplatz wird übrigens gemeinsam für GMail, Picasa und Google Docs zur Verfügung gestellt. Angesichts Googles aktuellem Drang, die eigenen Services zu vereinheitlichen, darf dann auch nicht verwundern, dass die Gerüchte über ein zentrales "Google Drive" nicht so recht verstummen wollen. Neue Nahrung wurde solchen Spekulationen erst unlängst wieder gegeben, als findige UserInnen Hinweise auf solch ein Service im Google-Docs-Code gefunden haben. Wenn Google also will, könnte man hier schon bald ordentlich Bewegung in den Markt bringen, und vor allem die Preise nachhaltig drücken.